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BA 13 im Juni 2025
Öffentliche Sitzung des BA 13 Bogenhausen
am 3. Juni 2025,
Gehörlosenzentrum, 81925 München, Lohengrinstraße 11
Tagesordnung
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BA 13 gegen rechtsradikale Umtriebe
(6. Juni 2025) - Beschwerden bzgl. einer Studentenverbindung; Anliegen aus der Bürgerschaft. Das stand auf der Tagesordnung der Juni-Sitzung des BA 13 Bogenhausen. Hintergrund: Mutmaßliche rechtsradikale Vorkommnisse in der Herschelstraße.
Wie die Abendzeitung berichtete, unterschrieben 30 Anwohner einen Brief, in dem sie sich über Vorkommnisse beim Corps Franconia in der Herschelstraße beschwerten. In dem Schreiben heißt es: "In der Nacht auf den 3. Mai 2025 haben Sie die Grenzen des Tolerierbaren überschritten". Das dreifache "Sieg Heil" und die Gesänge "zeigen der Nachbarschaft Ihre wahre Gesinnung". Weiter heißt es: "Wir lassen Ihrer widerwärtigen Stimme hier keinen Millimeter Raum, wir lassen unsere Nachbarschaft durch Ihr braunes Gesocks nicht besudeln." Der Brief wurde am vergangenen Wochenende in den Briefkasten am Corpshaus eingeworfen.
Der Bezirksausschuss 13 reagierte mit einem Brief:
Solche und ähnliche Vorkommnisse sind bedauerlicherweise nicht neu. Mitglieder des BA 13 hatten vor Jahren vor dem damaligen Domizil der Studentenverbindung Danubia in der Möhlstraße gegen die Verbreitung rechten Gedankenguts bei Vorträgen demonstriert. Die Danubia ist 2016 nach Schwabing umgezogen.
BA für Flexiheim - CSU erfolglos dagegen
Privater Investor baut in der Cosimastraße 234
(5. Juni 2025) - Die Stadt München ist dazu verpflichtet, obdachlosen
Menschen eine ordnungsrechtliche Unterbringung zu gewährleisten, wenn sie sich auf dem Gebiet der Stadt aufhalten und diese Unterbringung beantragen. Die Unterbringung kann in Notquartieren,
Beherbergungsbetrieben oder Wohnprojekten erfolgen.
Eine der Maßnahmen ist der Bau von Flexiheimen. Das sind soziale Einrichtungen mit wohnhaftem Charakter, die über Apartments mit integrierter Kochnische sowie Nasszelle und
Gemeinschaftsräumen verfügen. Zielgruppen sind wohnungslose Haushalte, wie z.B. Einzelpersonen, Paare, Familien, Alleinerziehende, anerkannte Flüchtlinge sowie junge Erwachsene aus der
Jugendhilfe.
https://stadt.muenchen.de/infos/flexi-heime.html
Die Stadt München will in
an der Cosimastraße 234 (ehemalige Tank-Tankstelle) die Errichtung eines Flexiheims prüfen. Der Bezirks-ausschuss 13 Bogenhausen diskutierte in seiner Juni-Sitzung kontrovers über den
"Standortbeschluss zur Unterbringung woh-nungsloser Haushalte" des Sozialreferats.
Das sei kein geeigneter Standort, argumentierte BA-Mitglied undStadtrat Jens Luther (CSU).
Es gebe natürlich Wohnungs-suchende, aber auch 15.000 Studierende seien auf Suche nach einer Bleibe. Und die Bürgerschaft habe Bedenken.
Petra Cockrell (Bündnis '90/Die Grünen) sagte, Wohnungssuchende seien nicht nur Obdachlose, sondern von
Eigenbedarfskündigungen Betroffene, Langzeitkranke und Menschen in finanzieller Notlage. Diese Bevölkerungsgruppe sei von 2022 bis 2024 um 20 Prozent auf 10.800 Personen angewachsen.
Marko Poggenpohl (SPD), Vorsitzender des BA-Unterausschusses Soziales, gab zu Bedenken, dass es in Bogenhausen bisher keine derartige Unterbringungsmöglichkeit gebe. Die Kommune sei jedoch
verpflichtet, diese Bürgerinnen und Bürger unterzubringen. Für die Unterbringung von Studierenden ist der Freistaat Bayern zuständig.
Samuel Moser, Sprecher der Fraktion Bündnis '90/Die Grünen, wies darauf hin, dass das Flexiheim von einem privaten Investor
errichtet würde. Er sagte, dort könnten ja auch fünf Wohnungen zu je 200 Quadratmeter gebaut werden.
Empört („da stellen sich mir die Nackenhaare auf") sagte Karin Vetterle (SPD), erste
stellv. BA-Vorsitzende, es sei unglaublich, dass die CSU den Eindruck erwecke, Flüchtlinge und Wohnungssuchende über einen Kamm zu scheren und Wohnungssuchende als großes Risiko für die Nachbarschaft
darstellt. Würde die CSU das Neubaugebiet „Mariengärten“ nicht ständig behindern, würden dort Unterkünfte für Studierende schneller geschaffen.
Angelika Pilz-Strasser, die für Bündnis '90/Die Grünen auch im Stadtrat sitzt, warf der CSU-Fraktion "Zündeln und die Nachbarn aufwiegeln" vor. Man solle froh sein, dass Menschen ein neues Zuhause finden würden.
Am Ende der Debatte, die Peter Reinhardt (CSU) als "schwach-sinnig und aufgeheizt" bezeichnete, stimmte die CSU geschlossen gegen das Projekt Flexiheim, alle anderen BA-Mitglieder aber dafür, und das war die Mehrheit. Karin Vetterle hierzu: „Für mich typisch, dass die CSU trotzig gegen das Projekt der Stadt stimmt, nur weil ihr eigener Antrag im Plenum keine Zustimmung der anderen Fraktio-nen fand. Wohnungssuchende sind offenbar nicht das CSU-Klientel.“
(27. Mai 2025) - Am 30. April 1945 erreichte die US-Armee das in Trümmern liegende München. Durch den Englischen Garten kamen US-Panzer über die Isar nach Bogenhausen. Der Krieg war vorbei, der NS-Staat zusammengebrochen, Zerstörung überall! Eine Stunde Null? – Ein Neubeginn, der Jahre dauern sollte.
Bogenhausen hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungs-anteil, der 1945 ausgelöscht worden war. Die von Amerikanern beschlagnahmten Villen nutzten Hilfsorganisationen für displaced Persons. Das war die Bezeichnung für Zwangsarbeiter, Kriegsge-fangene, ehemalige Konzentrationslagerhäftlinge, Osteuropäer, die nach Kriegsbeginn entweder freiwillig in Deutschland eine Arbeit aufgenommen hatten oder 1944 vor der sowjetischen Armee geflüchtet waren, und jüdische Flüchtlinge aus Osteuropa.
Bogenhausen war geprägt vom Schwarzmarkt in der Möhlstraße, aber auch vom Zuzug von Flüchtlingen und Heimtvertriebenen.
Der NordOstKultur e.V., ein Verein für Stadtteilkultur im Münchner
Nordosten, präsentiert in der Stadtbibiliothek Bogenhausen (Foyer, Bibliothek, Saal) bis zum 27. Juni 2025 Geschichte mit vielen Originalfotos.
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-15 Uhr. Eintritt frei.
Mobilitätspunkt in der Elektrastraße.
Mobilitätspunkte gut genutzt
(23. Mai 2025) - „Mobilitätspunkte sind Knotenpunkte, an denen verschiedene Verkehrsangebote (und weitere Services) an einem Ort zusammengeführt werden. Sie erleichtern den Umstieg voneinem Verkehrsmittel auf das andere, fördern die umweltfreund-liche Fortbewegung und sind damit ein wichtiger Baustein für moder-
ne, zukunftsfähige Mobilität."
https://www.mvv-muenchen.de/mobilitaetsangebote/mobilitaetspunkte/index.html
In der März-Sitzung des BA 13 Bogenhausen hatten Bündnis 90/die Grünen, SPD, FDP und Die Linke in einem gemeinsamen Antrag an das Mobilitätsreferat gebeten, die neu eingerichteten Mobilitäts-punkte nach einem Jahr zu evaluieren, also sach- und fachgerecht zu beurteilen, um festzustellen, wie sie genutzt werden.
Die CSU-Fraktion lehnte ab und bat in einem eigenen Antrag, Daten zu Auslastung der Mobility Points zu erheben; der Antrag fand keine Mehrheit.
Das Plenum einigte sich darauf, dem Projekt ein Jahr Zeit zur Erprobung zuzubilligen und die Carsharing-Parkplätze, gemeinsame Abstellflächen für Fahrräder, Lastenräder und E-Scooter, dann auf ihre Akzeptanz überprüfen zu lassen.
Augenscheinlich war die Skepsis der CSU weitgehend unbegründet. In Bogenhausen werden die deutlich gekennzeich-neten Abstellflächen gut genutzt.