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BA 13 im Juni 2019
Rad- und Gehwegparken in Bogenhausen
Kein Geld fürs Sternflanieren am Kufsteiner Platz
Antrag auf Zuschuss löst polemische BA-Debatte aus
(17. Juni 2019) – Der Verein Isarlust e.V. beantragte beim BA 13 Bogenhausen 5.971 Euro Fördermittel für den „Isarboulevard“. Geplant sind: „Sternflanieren“, g-emeinsamer Spaziergang auf die Isarparellele (Stadtseite), mit Start am Kufsteiner Platz auf der östlichen Seite der Isar, mit Schlusskundgebung (21.07.2019); Work-shop zur besseren Erreichbarkeit der Isar und ihrer Räume; Kunstprojekt mit farb-licher Markierung der zurückgewonnenen Flächen (2020).
Das Programm für „Sternflanieren“: Von 29 Startpunkten rechts- und links der Isar spazieren die Münchner*innen von den schönsten Stadtviertelplätzen auf das sonst vom Autoverkehr weitgehend entwertete Innenstadtufer der Isar („Isarparallele“) und treffen sich schließlich auf der Ludwigsbrücke zu einem Kunsthappening mit indi-schen Holifarben, bei dem auf der Ludwigsbrücke symbolisch der öffentliche Raum zurückgewonnen wird.
Autofreier Kufsteiner Platz als Schreckgespenst
Der Antrag wurde schon im Unterausschuss Budget, Vereine, Satzung abgelehnt (9:3), „insbesondere mangels ausreichendem Stadtteilbezug“ (Protokoll). Dass der Kufsteiner Platz einbezogen ist, reichte den Stadtteilpolitikern nicht aus. Und beim Wort „autofrei“ geht die die CSU sowie in Abwehrstellung. „Wollt ihr, dass der Kuf-
steiner Platz autofrei wird? Jenseits der Isar einen Verfängungseffekt, können wir uns nicht vorstellen.“
Angelika Pilz-Strasser (Bündnis 90/Die Grünen, beeilte sich zu beteuern: „Der Kufsteiner Platz ist garantiert nicht der erste Platz, den ich autofrei haben will.“ Und Pilz-Strassers Parteifreundin Gunda Kraus versicherte: „Es ist ja nicht so, dass wir die Autos vertreiben wollen.“ Doch Nicola Holtmann (ödp) fände es „wunderbar, wenn der Kufsteiner Platz mal autofrei werden würde.“
Die Schätze der Münchner Stadt
Auch der Kompromissvorschlag von Angelika Pilz-Strasser (Bündnis 90/Die Grü-nen), wenigstens 2.500 Euro für den Workshop rauszurücken, wurde abgeschmet-tert. Pilz-Strasser im Plenum: „Das könnte man schon etwas großzügiger sehen.“ Es sei gut, sich Gedanken drüber zu machen „wie wir mit den Schätzen unserer Stadt umgehen, und die Isar ist ein Schatz.“
Bei der Ablehnung des Antrags spielte nicht nur der Stadtteilbezug eine Rolle. An-
gelika Pilz-Strasser (Bündnis 90/Die Grünen) räumte ein: „Der Antrag war miserabel promotet, man hätte es nicht schlechter machen können.“ Auch Christiane Hacker (SPD) war „von der Präsentation nicht überzeugt. Dafür Geld ausgeben wäre fahr-lässig.“
Was noch zur Ablehnung führte, ließ die hitzige, teilweise polemisch geführte De-batte im Plenum erkennen. Peter Reinhardt (CSU) machte deutlich, um was er der CSU vor allem ging. Es könne nicht sein, „dass eine den Grünen nahestehende Or-ganisation“ mit einem Zuschuss des BA „politische Willensbildung“ betreibe. „ Wenn es um die „Islamisierung des Abendlands ginge, dann würden Sie Zeter und Mordio schreien“. Das empörte Paula Sippl, die Fraktionssprecherin von Bündnis90/Die Grü-nen: „Ein Antrag, gegen die Islamisierung der Stadt zu sein, ist ganz was anderes.“ Man müsse „die Menschen zum Nachdenken anregen, „wir müssen über die Ver-kehrswende nachdenken“. ________________________________________________________________________
Über den Verein Isarlust
Der Vereins Isarlust e.V. (für die Innere Isar als öffentlicher Raum für alle), von Ben-jamin David (Gründer urbanauten) geführt, ist eher keine der CSU nahestehende Oragnisation. Im Vorstand sitzen u.a. die ehemaligen Stadträte Siegfried Benker (Bündnis 90/Die Grünen) und Wolfgang Czisch (SPD) und und Hemut Gottschling (Pfarrer der evangelischen Kirche St. Lukas). Die Vereinsziele, u.a.: Entlang der Isar, zwischen Kennedybrücke und Brudermühltunnel) auf 4,5 Kilometer Länge die jet-zigen 4-6 spurigen Autostraßen (weitgehend) in öffentliche Räume mit Stadtgrün, Aufenthaltsqualität, großzügigen Fußwegen und amtlichen Radwegen umzuwandeln und die bestehenden (aufgrund des Lärm weitgehend unnutzbaren) öffentlichen Räume wieder lebenswert zu machen bzw. die Verbindungen zwischen diesen wie-der genießbar zu machen. Hinter der Idee stehen auch der Deutsche Fahradclub (ADFC) und der Bund Naturschutz.
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Der schlechte Stil der Debatte
Eine kritische und kreative Debatte über den öffentlichen Raum und das öffentliche Leben in München anregen, die laut Benjamin David bisher fehle, aber notwendig sei für eine lebenswerte Stadtentwicklung – was kann daran falsch sein? Insofern hatte Angelika Pilz-Strasser recht, als die den Stil der Debatte beklagte: „Die abwertende Art mit unserer Idee umzugehen, finde ich nicht in Ordnung.“
Die Abstimmung endete wie erwartet: Zuschuss abgelehnt, gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen (5) und ÖDP (1).
Freischützgarten: Mieter und BA sauer
Verlängerung des Vorbescheids nicht zugestimmt
(15. Juni 2019) – Der Freischützgarten ist eine in die Jahre gekommene Immobilie Ecke Johanneskirchner Straße/Freischützstraße. Die Anlage aus dem Anfang der 90er Jahre war mal so eine Art kleines Stadtteilzentrum mit Kleingewerbe (Fotoge-schäft, Optiker, Metzger, Bäcker, Friseur), Arztpraxen, zwei Restaurants, darüber Wohnungen. Nachdem Mietverträge nicht verlängert wurden, steht das Gebäude weitgehend leer.
Es ist ein problembeladenes Objekt, auch daran erkennbar, dass es seit 2016 zwei-mal weiterverkauft wurde: Von der Deutsche Wohnen AG an die Munich Residential, von der erwarb es die 6B47 Germany GmbH. Einer der Gründe ist, dass die Um-wandlung in Wohnungen auf Widerstand bei den Mietern und beim Bezirksaus-schuss 13 Bogenhausen stieß. Die Mieter fordern eine Sanierung, der Investor will abreißen und neu bauen, mit den bekannten Folgen wie Mieterhöhungen.
Der Investor lud zum Workshop. „Völlig daneben gegangen“ sei der, urteilte Robert Brannekämper (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA 13. „Es ging nur noch um die Freiflächen und nicht um die Bebauung.“ Die Teilnehmer pro-testierten heftig.
Der BA stimmte einer Verlängerung des Vorbescheides von 2016 nicht zur. Als Bauvorbescheid bezeichnet man im öffentlichen Baurecht eine vor Einreichung eines Bauantrags beantragte verbindliche Entscheidung der Baugenehmigungsbehörde über einzelne Fragen, über die im Baugenehmigungsverfahren zu entscheiden wä-ren und die selbständig beurteilt werden können.
Beschluss des BA 13: Beim Bauherrn wird nachgefragt, ob dieser weiterhin bereit ist, den abgesprochenen Weg zu gehen und mit den betroffenen Nachbarn eine Zu-kunftswerkstatt abzuhalten, die nicht lediglich die Freiflächen, sondern auch Höhe und Kubatur der Bebauung zum Gegenstand hat. Im Falle der Ablehnung wird der BA auf die Durchführung eines Bauleitplanverfahrens bestehen. Außerdem bittet der BA um Vorlage des Protokolls des bereits durchgeführten Workshops.
Schutz für verkehrswidrig fahrende Radler
An der Einmündung der Konitzer- in die "alte" Denninger Straße
(13. Juni 2019) – „Mehr Sicherheit und Attraktivität für Radverkehr“ in der "alten" Denninger Straße, die parallel zur Denninger Straße verläuft, forderte in einem gemeinsamen Antrag an den BA 13 Bogenhausen David Contra Goliath (DaCG) und die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP). In die rund 200 Meter lang „alte“ Denninger Straße münden, von Osten kommend, Soldauer-, Kul-mer-, Graudenzer- und die Konitzer Straße. In Höhe der Kleingartenanlage am Haus Nummer 1 der Soldauer Straße mündet ein gegenläufiger Radweg in die „alte“ Denninger Straße und setzt sich ab deren Haus Nummer 229 bis zur Ostpreußenstraße fort.
Bei einem Ortstermin, so der Martin Tscheu (SPD), Vorsitzender des UA Verkehr, sei die Aufstellung von drei Verkehrszeichen („Achtung Radfahrer") vorgeschlagen worden. Daraus wurde, auf Vorschlag der Polizeiinpektion 22, ein Schild, an der Einmündung der Konitzer Straße.
Die Antragstellerin war damit nicht zufrieden, denn nicht einmal sie bestand auf ein Warnschild. Nicola Holtmann (ödp): „Wir hatten andere Intensionen.“ Ihr Anliegen ist die Gleichberechtigung von Auto- und Radfahrer, etwa durch Verbot des Parkens auf einer Straßenseite, die dann von Radlern genützt werden könnte.
Berndt M. Hirsch (FDP) ist gegen das Warnschild, Begründung: Es sei dort laut Polizei bisher nichts passiert. Er empfehle ohnehin „Zurückhaltung mit den Schil-dern“, vor allem, wenn die Vertreter der Polizeidirektion 22 sagen, dass die nicht unbedingt nötig seien. Hirsch hat Recht, dort gibt es fast nur Anwohnerverker. Das Verkehrsaufkommen ist gering, die Radfahrer selten.
Man einigte sich auf ein Schild („Achtung Radfahrer“). Nur Berndt M. Hirsch (FDP) stimmte gegen diesen Kompromiss.
Ein Schildbürgerstreich? Das Verkehrszeichen könnte sich als nützlich erweisen, wenn auch nicht im Sinne der Antragstellerin Nicola Holtmann. Autofahrer werden vor den Radfahrern gewarnt, die in der „alten“ Denninger Straße das Rechts-vor-Links-Gebot meist missachten und sich selbst gefährden.
BA stimmt SPD-Antrag auf Reinigung zu
Denkmal "Zur deutschen Einheit" von Chaoten verunstaltet
(27. Mai 2019) – Das Denkmal „Zur Deutschen Einheit“ am Platz der Deutschen Einheit, ein umge-widmetes Trafohäuschen, wurde wieder einmal durch Graffiti verun-staltet (Fotos).
In einem Antrag an den BA 13 Bogenhausen bittet die SPD-Frak-tion die Landeshauptstadt Mün-chen, das Denkmal zu reinigen und die auf dem Putz angebrachte Profilschrift (leider grau auf grau) wieder erkennbar zu machen. Auch die witterungsbedingt ver-schmutzte Stele einschließlich der Sitzgelegenheiten sollten mit gereinigt werden.
Das Denkmal wurde von den Bildhauern Peggy Meinfelder und Klaus Herta er-richtet und am 3. Oktober 2005 zum 15. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung eingeweiht. Die hellen cremefarbenen (chamois) Oberflächen am Trafohaus ein-schließlich der Gedenktafel verleiten offenbar dazu, das Denkmal zu verunstalten. Vermutlich wird das wieder geschehen. Trotzdem müssen die Schmierereien entfernt werden.
Der BA stimmte dem Antrag zu.
Wildblumenwiese vor dem Friedensengel
BA stimmt Antrag der SPD für „Bienen- und Augenweide“ zu
(29. Mai 2019) – Eine Wildblumenwiese auf der "vom Verkehr umtosten Fläche vor dem Friedensengel als Insektenweide" wünscht sich die SPD-Fraktion im Bezirks-ausschuss 13 Bogenhausen. Zwar erst für 2020, aber wenn es dort im kommenden Frühling blühen soll, muss die Saat bald gelegt werden.
Deshalb bittet die SPD in einem Antrag an den BA, die Verwaltung des Englischen Gartens möge den Rasen in eine „Bienen- und Augenweide“ umzuwandeln.Damit sei eine Aufwertung des Orts verbunden.
Im Antrag heißt es: „Im kommenden Jahr jährt sich der Beginn des deutsch-fran-zösischen Kriegs (19. Juli 1870 - 10. Mai 1871) zum 150. Mal. Und es ist am 8. Mai 2020 75 Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, ein doppelter Grund für uns, die Grünfläche am Friedensengel, der uns als Symbol für den kostbaren Frie-den in Europa gelten kann, in eine blühende Blumenwiese zu verwandeln. Die Rasenfläche vor dem Friedensengel würden sich als Blumenwiese eignen, da sie nicht betreten und nicht als Spiel- oder Liegefläche benutzt wird.“
Auch im benachbarten BA 5, der in Teilen für den Bereich um den Friedensengel zuständig ist, wird eine „blühende Friedenswiese am Friedensengel“ beantragt.
Der BA 13 stimmte dem Antrag zu.
Denninger Anger, Asphaltdecke, Unterflurcontainer
Erfolgreiche Anträge der SPD im BA 13 Bogenhausen
(2. Juni 2019) – Die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 13 Bogenhausen kümmert sich um den Stadtteil. Wo muss Straßenbelag erneuert werden? Was ist mit den Unterflurcontainern im Prinz-Eugen-Park? Denninger Anger oder Pühn-Park?
Meistens haben diese Anträge Erfolg. Nachstehend einige Beispiele:
Mehr Infostände für die Nordtangente der Tram
Im 13. Stadtbezirk Bogenhausen sind bisher nur zwei geplant
(30. Mai 2019) – Die Nordtangente (https://www.mvg.de/ueber/mvg-projekte/tram/nordtangente.html) der Tram in München Die geplante Nordtangente (Tram Englischer Garten) umfasst die rund 13 km lange Straßenbahnstrecke zwischen Neuhausen (Romanplatz), Schwabing und Bogenhausen (St. Emmeram). Diese Neubaustrecke schließt die Lücke zwischen den bereits vorhandenen Gleisen Rich-tung Romanplatz und St. Emmeram und stellt damit die Nordtangente her. Die Stadt-werke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) informieren an mobilen Infoständen über die Neubaustecke.
Die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 13 Bogenhausen hält die Information für Bürgerinnen und Bürger für lobenswert, aber nicht für ausreichend. In einem Antrag an den BA bittet die SPD SWM und MVG um Nachbesserung. Christiane Hacker, Initiatorin des Antrags: „Derzeit sind nur zwei Infostände geplant: Tivolistraße und Montgelas-/Möhlstraße) geplant – und das erst nach der zweiten Anhörung. Das ist zu wenig für den 13. Stadtbezirk mit ca. 86.000 Einwohnern.“
Deshalb sollen entlang der Trambahnstrecke mehr Infostände angeboten werden. Hacker: „Gerne sind wir bei der Standortfindung behilflich.“
Erneuerung der Asphaltdecke in einem Teilabschnitt der Wahnfriedallee.
Antrag der SPD-Fraktion vom 21.03. 2019 (Antrag vom 29.03.2019).
Der Antrag war erfolgreich! Das Baureferat hat mitgeteilt, dass die Sanierung des Fahrbahnbelags zwischen Effner- und Oberföhringer Straße für das Jahr 2019 vorgesehen ist.
Der Denninger Anger soll seinen Namen behalten und nicht Pühn-Park heißen. (Antrag vom 19.03.2019)
Der Antrag war erfolgreich! Antwort des Gartenbauamts: „Die bisherige Projektbe-zeichnung ,Pühn-Park' hat sich über die Dauer des Projekt verselbständigt. Der Name war nicht als dauerhafte Bezeichnung gedacht. Für die Namensgebung der neuen Grünanlage ist auch seitens des Baureferats vorgesehen, den Namen Den-ninger Anger weiterzuführen.“
Künftige Bezeichnung: Grünanlage an der Pühnstraße, Denninger Anger Mitte.
Allerdings dauern die Arbeiten länger als geplant. Die Fertigstellung war bis Ende Juni 2019 vorgesehen. Aufgrund „baubegleitender Bodenuntersuchungen, die über das normale Maß hinausgehen“, kommt es zu Verzögerungen im Bauablauf. Mit der Fertigstellung wird bis zum Herbst diesen Jahres gerechnet.
Unterflurcontainer im Prinz-Eugen-Park. Nachgefragt am 21.03.2019
Der Antrag war erfolgreich! Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) teilte mit: Im Juni 2018 hat der AWM drei Unterflurcontainer im Prinz-Eugen-Park gefordert. Die Standorte: Ruth-Drexel-Straße 29 und 173 sowie Jörg-Hube-Straße 33. Die Unter-flurcontainer werden mit dem endgültigen Ausbau der Straßen installiert. Er soll 2020 beginnen und Ende 2020 abgeschlossen sein. Weiter