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BA 13 im April 2017
Baut das 13er-KulturBürgerHaus jetzt!
Bürger protestieren gegen Kostenobergrenze und Verzögerung
(28. April 2017) - Lange schon fordert der Bezirksausschuss 13 Bogenhausen ein KulturBürgerHaus. 2013 gab der Stadtrat endlich seine Zusage. Die Einrichtung sollte viele Nutzungen unter einen Dach ermöglichen: Kultur, Familien- und Nachbar-schaftstreff sowie ein weiteres Alten- und Servicezentrum - Angebote und Räume für Menschen jeden Alters und jeglicher Herkunft.
Zu früh gefreut! Jetzt wird gespart. Nach jahrelangen Verzögerungen will der Stadt-rat statt der veranschlagten 11,34 Millionen Euro nur noch 10,20 Millionen Euro als „Kostenobergrenze“ akzeptieren.
Der BA 13 ist enttäuscht, auch weil der Bau erneut verschoben wird. Die Neuplan-ungen für die Kostenersparnis werden etwa sechs Monate dauern. Wann ist Eröff-nung? „Ich schätze frühestens 2021, oder auch erst 2022“, antwortet die BA-Vor-sitzende Angelika Pilz-Strasser (Bündnis 90/Die Grünen) verbittert. Die Verzögerung: Rund zwei Jahre! „Ich finde das jeden Tag ärgerlicher, das ist ein Kaputtmachen des Hauses. Das Projekt war in Abstimmung von drei Referaten fast zur Vollendung gekommen war. Es können keine 1,2 Millionen Euro eingespart werden“, so Pilz-
Strasser.
Weniger Technik, zusätzliche Planungskosten, mehr Zeit: Der neuerliche Sparkurs der Stadt für das 13er-Kulturbürgerhaus stößt auf massiven Widerstand. Die BA-Vorsitzende wird bei der geplanten Protestveranstaltung eine Ansprache halten. „Wann bekommen wir endlich unser Bürgerhaus?“, fragen Bürgerinnen und Bürger im 13. Stadtbezirk, dem neben Bogenhausen auch Oberföhring - wo das Gebäude stehen soll -, Johanneskirchen, Englschalking, Denning, Daglfing, Steinhausen und Zamdorf angehören.
Protestmarsch vom Cosimabad zur Baustelle im Prinz-Eugen-Park
Die Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks Bogenhausen wollen nicht länger auf ihr Bürgerhaus warten. Der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten (Nord
OstKultur) setzt sich für den baldigen Bau ein und organisiert den Bürgerprotest. Roland Krack, Vorsitzender von NordOstKultur: „Auf der Wiese vor dem Cosimabad wird 5. Mai um 17 Uhr eine Kunstperformance den Protestmarsch zum Bauplatz einleiten. Wir laden die Bürger ein, zahlreich zum Cosimabad zu kommen.“
Die Post, das Monopol, und was sie daraus macht
In Bogenhausen noch immer kein Filialpartner gefunden
(24. April 2017) - Die Postfiliale an der Ismaninger Straße schließt am 30. Juni 2017 (siehe Obdachlose Post auf dieser Seite). Die Deutsche Post AG sucht nach einem Ersatzstandort – bisher vergeblich. Karin Vetterle, die Sprecherin der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss, 13 Bogenhausen sucht mit. Vetterle übergab die bei Post-kunden gesammelten Unterschriftenlisten an Willi Haas, dem politischen Sprecher der Deutschen Post AG in München (Foto Helmut Reindl).
Haas versprach, weiterhin verstärkt nach einem Ersatzstandort für die Postfiliale in der Ismaninger Straße 136 zu suchen. Er bittet Politik, Presse, Bürgerinnen und Bürger eindringlich darum, ihm Vorschläge für neue Standorte zu machen. Die Eig-nung wird dann schnellstens untersucht.
Haas muss zumindest einen Platz für eine Packstation finden, damit die Bürger-innen und Bürger im näheren Umfeld wenigstens mit Paketen und Päckchen ver-sorgt werden können. Ein Einzelhändler muss her, der mit der Aufnahme eines Postfiliale Synergieeffekte nutzen kann. Die Postfiliale im Haus beschert zwangs-
läufig mehr Kunden. Dieses Modell verspricht positive Aspekte für den Einzelhandel. Karin Vetterle hat Haas auf den Bioladen am Herkomerplatz und den Edeka-Markt in Daglfing aufmerksam gemacht.
Der vor Jahren vorgelegte Plan zum Bau einer Poststelle im Wohnquartier an der Ismaninger Straße, das auf dem Gelände des ehemaligen Togalwerks entstand, ist Makulatur. Die Post baut keine eigenen Filialen und betreibt seit ihrer Privatisierung ausschließlich das „Shop-Modell“. Sie hat zwar das Monopol auf Postbeförderung, nützt es aber lediglich zur Vergabe von Lizenzen.
Schwarze Panikmache
VON KARIN VETTERLE
Wer will schon Plattenbau? Sofort denkt man an die un-erotischen Bauten in den neuen Bundesländern.
Abschreckend! Zumindest für die meisten „Wessis“. Klar – so etwas will hier niemand! Und schon gar nicht in einer so zauberhaften Stadt wie München.
Heutzutage versteht man unter Plattenbau aber etwas ganz anderes: Schnelle Bauweise mit Fertigteilen, meist Betonplatten. Will man ein Bild aufhängen, braucht es eine Bohrmaschine für den Nagel in der Wand. Schnell, preiswert, praktisch - bis auf den Nagel. Von außen sieht man einem Gebäude aus Fertigteilen nach Anbringung von Wärmedämm-platten (schon wieder „Platte“!!), dem Putz und den farbigen Anstrichen kaum mehr den Baustoff an. Eine ansprechende Fassade mit zurückgesetztem oberen Stock-werk und einigen "Sprüngen", mit interessanter Aufteilung - das erinnert keineswegs an Plattenbau. Höchstens der Nagel...
Ein neuer Stadtteil soll allen Bevölkerungsschichten Heimat bieten und nach dem bewährten Drittelsystem (Eigentumswohnungen/München-Projekt/Sozialer Woh-nungsbau) in gemischten Strukturen entstehen. Eigenheimhäuschen hätte mancher gerne – bloß bezahlen können das die Wenigsten.
Gartenstadtcharakter soll das neue Gebiet östlich der Bahnlinie u.a. mit unserer Flughafen-S-Bahn haben. Alles „Klein-klein“, damit ja keine U-Bahn gebaut wird, fordert die CSU im Münchner Osten auf Plakaten.
Die Partei dreht ihr Fähnchenen wieder einmal nach dem Wind. 2006 die Forderung einer U-Bahn nach Englschalking, um das Erfolgsprojekt „Tramlinie 16“ nach St. Emmeram madig zu reden. Und jetzt, da eine erheblich größere Chance besteht, die U-Bahn über den Arabellapark hinaus nach Englschalking und weiter in Richtung Riem oder Messegelände zu bekommen, sollen möglichst wenig Menschen in unserem Stadtteil Wohnraum erhalten, damit ja keine U-Bahn kommt, weil sie sich dann nicht rentiert.
Kaum gibt es neue Schlagwörter im Zusammenhang mit der Städtebaulichen Ent-wicklungsmaßnahme (SEM), schon schürt die CSU Panik in den Köpfen der Bevöl-kerung. Ein „S“ im Parteinamen, aber eine Gartenstadt für gut bis sehr gut Verdie-nende fordern. Und Bürger mit bescheidenem Einkommen draußen halten. Das ist alles andere als sozial!
Karin Vetterle ist Sprecherin der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 13 Bogen-hausen.
Verdichtung und Wahrheit
Die CSU im Nordosten zieht gegen die Siedlungsplanungen der Stadt zu Felde. Mit polemischen Bildern und fatalen Forderungen
Kommentar in der Süddeutschen Zeitung zur Kampagne der CSU.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kommentar-verdichtung-und-wahrheit-1.3475113
Die SPD demonstrierte im Februar 2017 für den Erhalt der Postfiliale in der Isma-ninger Straße oder einen gleichwertigen Ersatz in der Umgebung. Dritte von links: Die Bundestagsabgeordte Claudia Tausend, Vorsitzend der Münchner SPD. Rechts neben ihr: Karin Vetterle, Sprecherin der SPD-Fraktion im BA 13 Bogenhausen.
Obdachlose Post
Servicewüste zwischen Meistersingerstraße und Ostbahnhof
(12. April) – Die Postfiliale an der Ismaninger Straße schließt am 30. Juni 2017. Die Deutsche Post AG sucht nach einem Ersatzstandort – bisher vergeblich. Karin Vetterle, Sprecherin der SPD-Fraktion im BA 13 Bogenhausen, die darüber mit Willi Haas, dem für Bayern zuständigen regionalen Politikbeauftragter der Post AG in München, im Gespräch ist: „Eine Filiale in rund 800 Meter Umkreis wurde bisher nicht gefunden.“ Auch Edeka und Rewe, die größten Partner der Post, winkten ab, berichtete Vetterle im BA 13.
Weshalb ist das so? Vermutlich, weil in der Filiale Post nicht nur aufgegeben, son-dern auch abgeholt werden soll (Pakete), und weil der Partnerdienst wahrscheinlich nicht gut genug bezahlt wird.
Gelingt es der Post nicht, rechtzeitig für Ersatz zu sorgen, dehnt sich ab Jahresmitte zwischen der Meistersingerstraße und dem Ostbahnhof eine „postfreie Zone“ - ein unmöglicher Zustand!
Das war mal anders geplant. Frank Otto (SPD) zeigte den BA-Mitgliedern auf einem Plan, wo die Post AG vor Jahren in der Ismaninger Straße eine Postfiliale einrichten wollte.
Die Chancen stehen schlecht, dass die Deutsche Post AG dort einzieht. Sie betreibt in Deutschland nur noch eine einzige Filiale selbst: Im Deutschen Bundestag.
Trauriger Niedergang des privatisierten ehemaligen Staatsunternehmens!
Angst vor dem Hochhaus-Schatten
Bewohner der Eggenfeldener Straße sammeln Unterschriften
(12. April 2017) – Das Bauvorhaben an der Eggenfeldener Straße (Bericht unten) sieht der Bezirksausschuss 13 Bogenhausen nach den Worten von Robert Branne-kämper (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses Planung, „durchaus nicht ganz unkritisch“. Bei der April-Sitzung im Gehörlosenzentrum an der Lohengrinstraße sagte Brannekämper, Bedenken gebe es bei den 52.000 qm Gesamtgeschossfläche, „die sind schon zu viel“, sie dürfe auch keinen Fall überschritten werden, wie das während eines Wettbewerbs schon mal geschehe. Das 60 Meter hohe Gebäude wäre wegen des Schattenwurfs auf die bestehende Wohnbebauung „weiter im Norden“ besser platziert.
Schon sammeln Anwohner Unterschriften, auch gegen die Verbreiterung der
Eggenfeldener Straße, durch die sich der Verkehr zur Messe in Riem bewegt. Brannekämper machte den Anwohnern keine großen Hoffnungen: „Der Ba wird’s nicht aufhalten.“
Wohnraum für Studierende und Mangelberufe
Bauvorhaben an der A 94 mit 52.000 qm Geschossfläche
(5. April 2017) – Die Fläche südlich der Eggenfeldener Straße (5,85 ha) liegt schon lange brach. Das Areal wird im Süden durch die Töginger Straße (BAB 94) und im Westen durch die Hultschiner Straße begrenzt. Im Osten grenzt ein gewerblich genutztes Privatgrundstück. Vor Jahren war ein Seniorenheim im Gespräch, es gab sogar schon Pläne. Daraus wurde nichts.
Jetzt planen private Grundstückseigentümer und die Landeshauptstadt München ein Quartier mit Wohn- und Kerngebietsnutzung, sozialen Einrichtungen sowie Grün- und Freizeitflächen. Dazu muss der Bebauungsplan geändert werden. Die Doblinger Projektentwicklung GmbH
https://de.wikipedia.org/wiki/Doblinger_Unternehmensgruppe
will das städtebauliche und landschaftsplanerische Gesamtkonzept in einem Wett-bewerb erarbeiten lassen.
In der Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung wird eine Höhenentwicklung bis zu 60 Metern untersucht. „Die bauliche Entwicklung an der Stadteinfahrt von Osten (SZ-Hochhaus, Ensemble Vogelweideplatz) unterstützen die Argumentation für einen weiteren Hochpunkt nördlich der Autobahn“ steht im Schreiben des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an den Bezirksausschuss 13 Bogenhausen.
Im östlichen und mittleren Teil der Planungsgebiets soll ein Allgemeines Wohnge-biet (WA), im westlichen Teil ein Kergebiet (MK) entwickelt werden. Es sollen inner-halb der Wohnbereiche unterschiedliche Wohnformen und wohntypologien sowie Wohnraum in vielfältiger Form (Wohnheime für Studierende, Auszubildende und Personal in Mangelberufen mit besonderem Wohnbedarf) geschaffen werden.
Voruntersuchungen ergaben, dass eine Geschossfläche von 52.00 qm qualitätsvoll und verträglich realisiert werden kann (vier- bis fünfgeschossige hofbildende Be-
bauung, eine bis zu zehn Meter hohe Qallwandkonstrukion entlang der Autobahn).
Auf dem Gelände, das nach 1945 vor allem landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzt wurde, gab es mehrere Kiesgruben mit „Auffüllungen unbekannter Herkunft“, einen Schrottplatz/Autoverwertungsbetrieb und eine Tankstelle mit Autowerkstatt. Es sei mit Bodenaustauschmaßnahmen zu rechnen, aus Sicht der Gutachter Wohnbe-
bauung möglich.
Die Erschließung soll vorrangig über die Eggenfeldener Straße erfolgen (zwei bis drei Tiefgarageneinfahrten).
Zwei neue BA-Mitglieder
(13. April 2017) - Der BA 13 Bogenhausen hat seit dem 11. April 2017 zwei neue Mitglieder. Jakob Rößner ist in die CSU-Fraktion nachgerückt für Susanne Lambers (Amtsverzicht). Johann Peter Fenzl ist Nachrücker für den verstorbenen Andreas Nagel in die Fraktion DaCG/ ÖDP.
Eltern streiten - Kinder spielen
Kompromiss beim Spielplatz im Herzogpark in Sicht?
(4. April 2017) - „In der ersten Stunde waren die Gegner in der Überzahl und die Stimmung sehr angespannt – da habe ich mich nicht besonders wohl gefühlt“. Was Ulrike von Niessen empfang, bestätigte Karin Vetterle. „Sehr aggressiv, insbeson-dere gegenüber der Initiatorin“, die Fraktionssprecherin der SPD im Bezirksaus-
schuss 13 Bogenhausen, am Sonntag die Atmospäre im Herzogpark zu Beginn des Spielfests im Herzogpark. Eingeladen hatte Ulrike von Niessen, deren Antrag auf Bau eines Spielplatzes im Oktober 2016 von der Bürgerversammlung mehrheitlich angenommen worden war.
Der Antrag, von der SPD im BA 13 auf Initiative des damaligen BA-Mitglieds Angela Brändle eingebracht, war vom BA-Plenum schon einmal abgelehnt worden. Da aber Anträge aus der Bürgerversammlung von Verwaltung und BA erneut behandelt werden müssen, erhielt das Projekt Spielplatz eine zweite Chance.
Die Organisatorin hatte eine große Spielkiste von der Stadt München angeschleppt und Luftballons mit dem Aufdruck „Wir wollen den Spielplatz im Grüntal“ fertigen lassen (Foto).
Mit dem Slogan „Natur statt Spielplatz“ demonstrierten vor allem Kinder und Halb-wüchsige gegen den Spielplatz, wobei der Verdacht nahe lag, dass das nicht ihre Idee war.
Einer der federführenden Gegner des Spielplatzes, Wolfgang Döring, zeigte sich im Laufe der vielen Gespräche kooperativ.
Befürworterin und Gegner ver-ständigten sie darauf, dass der Spielplatz auf der Wiese nebenan gebaut werden könnte (Foto). Die Naturwiese bliebe erhalten, die Kinder wären vor rasenden Rad-lern und Segways (meist Touristen-
touren) sicher.
Ulrike von Niessen hat sich da-rüber gefreut, „dass immer mehr Befürworter kamen und insgesamt rund 60 Familien mit ca. 100 Kin-dern gemeinsam für einen Spiel-
platz gefeiert haben; diese Zahlen kann ich mit einer Unterschriftenliste belegen“. Karin Vetterle fasste ihren Eindruck so zusammen: „Es war nicht mehr zu unter-scheiden, wer für und wer gegen den Spielplatz ist oder war.“
Das Fazit von Ulrike von Niessen: „Alles in allem ein gelungenes Fest! Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Kompromiss finden, mit dem alle Beteiligten leben können.“ Sie könnte sich auch einen Naturspielplatz (Naturholz, Baumstämme, etc.) vorstellen. Sie sei auch „beim Standort kompromissbereit, solange wir uns hier im Umkreis bewegen“.
Kommentar
Die "böse" Nachbarin
Uns Deutschen geht es gut. Den Bayern unter ihnen geht es noch besser. Den Münchnern sogar super gut, und den Glücklichen, die sorgenfrei im Herzogpark leben dürfen: Total super gut.
Bisher. Denn es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt (Wilhelm Tell IV, 3. - Schiller passt fast immer).
Diesmal ist es die böse Nachbarin, und die will einen Spielplatz haben. Zwar bloß am Rand der großen Wiese, aber störend trotzdem. Die „guten“ Nachbarn wollen Natur pur. Für ihre Kinder, sagen sie. Oder doch bloß für ihre Hunde, deren Tret-minen überall herum liegen?
Eine Mutter kämpft für den Spielplatz. Eine Mutter mit Kind und Hund. Wahrschein-
lich wird sie verlieren. Die Verwaltung hat sich schon resigniert den selbsternannten Naturfreunden gebeugt.
Den Herzogparklern winkt der Sieg. Stolz können sie darauf nicht sein.