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BA im Juni 2012
Kommentar
Ein Sieg der Vernunft
Keiner hat es sich leicht gemacht - die Entscheidung fiel schwer. Keine der zahl-
reichen Varianten zur verkehrlichen Erschließung des Prinz-Eugen-Parks war für alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie die BA-Fraktionen ohne Ein-
schränkung akzeptabel. Deshalb war das Votum für die Variante H2 mit der Einbahnstraßenlösung knapp.
Wie immer und überall, gibt es auch hier Gewinner und Verlierer. Die Bewohner der kleinen Straßen zwischen Wahnfriedallee und Lohengrinstraße befürchten am meisten ein starkes Ansteigen des Schleichverkehrs, trotz der zugesagten ver-
kehrsberuhigenden Maßnahmen.
Die Menschen im sogenanntem Wagnerviertel hatten die Stöpsellösung gefordert. Die allerdings hätte das über Jahrzehnte zusammengewachsene Wohngebiet zwischen Cosima- und Effnerstraße, Lohengrinstraße und Wahnfriedallee getrennt.
Dass der BA zur Geschlossenheit fähig ist, bewies er mit dem einstimmigen Votum gegen die Öffnung des Neubaugebiets nach Osten. Möglich gemacht hat das die CSU, die auf diese unsinnige Forderung im letzten Augenblick verzichtete; allerdings vermutlich nicht aus Einsicht, sondern wegen Aussichtslosigkeit, nach-
dem der schon mal wankelmütig gewordene Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen doch nicht mit sich handeln ließ.
Vorbildhaft war der naturgemäß kontroverse, aber meist sachliche Austausch von Argumenten mit den gut vorbereiteten Vertretern der städtischen Referate sowie den Stadtteilpolitikern. Bürgerinnen und Bürger engagierten sich, wobei – wer will es ihnen verdenken – fast alle den Verkehr lieber beim Nachbarn haben wollten als vor der eigenen Haustür.
Jeder ist sich halt selbst der Nächste, und nicht der Nachbar.
Ein Fluss ohne Wasser
Planungskonzept für die öffentliche Grünfläche an der Effnerstraße
(9. Juni 2012) - Eine Wiese, eine Rasenspielfläche und ein Kinderspielplatz mit Kletterkonstruktion, Sandbereich mit stilisiertem Fluss und Brücken sollen auf der 5600 qm großen öffentlichen Grünfläche zwischen den Wohnbauten an der Ober-
föhringer Straße und der Effnerstraße entstehen. Der Kinderspielplatz grenzt an die Kindertagestätte an der Lohengrinstraße.
Das Projekt wurde den BA-Unterausshüssen Planung und Bildung, Soziales, Sport von Matthias Firlus und Jürgen Emrich vom Baureferat/Gartenbau, den Land-
schaftsarchitektinnen Schmid und Hauck sowie Johannes Wolffhardt (Bauhaus München) vorgestellt. Sie beantworteten zahlreiche der BA-Mitglieder. Die Antworten:
+ Das Flussbett muss trocken bleiben, weil Trinkwasser verwendet werden
müsste, das zu teuer ist.
+ Der Spielpatz wird für Krabbelkinder bis zu Zwölfjährigen ausgestettet.
+ Die Spielflächen werden mit Hundepollern umgrenzt. Mülleimer und bei Bedarf
Hundekotbeutelspender sollen aufgestellt werden.
Die Anlage soll zwischen Herbst und Jahresende fertiggestellt sein.
Kein behindertengerechter Ausbau
Deutsche Bahn lehnt Umbau des U-Bahnhofs Englschalking ab
(1. Juni 2012) - Die Bürgerversammlung des 13. Münchner Stadtbezirks Bogen-
hausen hat am 27. Oktober 2011 dem Antrag einer Bürgerin zugestimmt, am S-Bahnhalt Johanneskirchen einen behindertengerechten Zugung zu errichten.
Der Bezirksausschuss hat diese Forderung unterstützt.
Erwartungsgemäß unternimmt die Deutsche Bahn AG nichts. Die zuständige Tochter DB Station & Serbice AG hat mitgeteilt, dass eine barrierefreie Er-
schließung der S-Bahnstation Johanneskirchen "im Moment aufgrund der Planungen zum viergleisigen Ausbau zwischen Daglfing und Johanneskirchen" nicht erfolgen könne.
Natürlich sei die DG-Station & Service AG bestrebt, "letztlich alle Stationen im Großraum München barrierefrei zu ersschließen. Dies soll in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern und der LHM geschehen, wobei der Auswahl der zu ertüchtigenden A-Bahnhaltepunkte auch wirtschaftliche Aspekte Berücksichtitung finden müssen".
Das bedeutet, dass auch in den kommenden 15 Jahren Behinderte, aber auch Mütter mit Kinderwagen und Reisende mit Koffern den Bahnhof Johanneskirchen tunlichst meiden sollten. Denn vermutlich wird es so lange dauern, bis der vier-
gleisiege Ausbau und der und der Tunnel zwischen Zamdorf und Englschalking fertig sind.