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BA im Juli 2014
Planspiele im Münchner Nordosten
Nach dem Workshop: Zufriedenheit und Skepsis
(28. Juli 2014) – Die frühe Bürgerbeteiligung an der Städtebaulichen Entwicklungsmaß-
nahme im Münchner Nordosten könnte ein Erfolgsmodell werden. Rund 130 Personen beteiligten sich am Ideenwettbewerb (Workshop) in der Anni-Braun-Schule in Johan-
neskirchen. Es waren Mitglieder von Bürgerinitiativen, nicht organisierte Bürgerinnen und Bürger, Mitglied des Bezirksausschusses 13 Bogenhausen und reichlich Gutachter. Sie gruppierten sich um Tische, wo mit Hilfe eines rund vier Quadratmeter großen Plans des rund 600 Hektor großen Gebiets jenseits der Bahntrasse der S8 Lösungen zu einem Thema gesucht wurden.
Von Tisch zu Tisch
Zwei Stunden lang wechselten die Teilnehmer von Tisch zu Tisch. Dort standen jeweils drei Stellwände für "wichtig heute, morgen oder "2020“. Alle Tische in einem Raum auf-
zustellen, war keine gute Ideen, der Geräuschpegel des Diskussionen viel zu hoch.
Beispiele für die Thematik an den Tischen:
Tisch 1: Informationspolitik.
- Schaukästen wichtig, nicht alle haben Internet.
- Info zu dieser Veranstaltung wurde über die Bürgerinitiativen verbreitet, eine Zeitung
hatte berichtet, das war zu wenig an Information.
- künftig die gelben Einladungszettel für die Bürgerversammlung zu nutzen, um auf
Neuigkeiten/Veranstaltungen/Internetseite zum Thema hinzuweisen.
- Stammtische des BA in unterschiedlichen Wohngegenden.
Tisch 2: Verkehrsentwicklung.
- U-Bahn über Englschalking nach Dornach Aschheim Riem.
- Fahrradstraßen für "Schnellradler" und kurvig-hübsche für Freizeitfamilien.
- Trambahn über Steinhausen in das Gebiet verlängern.
- möglichst "ökologisch" bauen (Hintergedanke: Wenig Autoverkehr vor dem eigenen
Haus.
- S-Bahn-Ring.
- zusätzliche S-Bahn-Querung.
Tisch 3: Wohnen, Leben, Arbeiten.
- Reiten weiterhin und verstärkt für Kinder.
- keine Hochhäuser.
- "schöne" Hochhäuser wie BMW, Hypo.
- bestehende Dorfkerne mit ähnlich großen Häusern umbauen und dann weiter weg
größere Gebäude wie. z.B. die Bebauung am Zamilasee oder die Gebäude gegen-
über Lidl (Freischützstraße/Johanneskirchner Straße).
- neue "Dörfer".
- dichte Bebauung, damit viel von der Natur übrig bleibt.
- Infrastruktur muss vor den Wohnungen fertig werden.
Tisch 4: Sport, Kultur, Freizeit
- Erhalt der Freiflächen.
- Erhalt Pferdesport.
- Erhalt der Wiedefabrik.
Der Dialog wird im November 2014 fortgesetzt
In der Schlussrunde von wurde eine Stunde lang bis 15.30 Uhr berichtet, was an den The-
mentischen an Vorschlägen gesammelt worden war. Einschätzung von BA-Mitglied Angela Brändle (SPD): „Ich hatte den Eindruck, dass viele Bürgerinnen und Bürger mit der Veranstaltung zufrieden waren. Allerdings gibt es reichlich Zweifel daran, dass ihre Wünsche ins Projekt einfließen. Die Sorge, dass der S-Bahn-Tunnel nicht gebaut wird, ist groß.“
Wichtig ist, dass der Dialog zwischen Bürgerschaft und Stadt fortgesetzt wird. Und dass das Interesse junger Menschen für das Thema geweckt wird, denn sie werden erwach-
sen sein und Familie haben, wenn das neue Wohngebiet gebaut ist.
Das Nord-Ost-Forum der Volkshochschule (VHS), das Münchner Umweltzentrum (MUZ), der Verein NordOstKultur und der Bezirksausschuss (BA) 13 Bogenhausen wollen bei der städtebaulichen Entwicklung des Münchner Nordosten das Bindeglied zwischen Stadt und Bevölkerung sein. Der Dialog wird fortgesetzt.
Vor der Erschaffung der Welt
Andrang zur Info-Veranstaltung über städtebauliche Entwicklung
(26. Juli 2014) – Das Bauvorhaben liegt weit in der Zukunft, frühestens im Jahr 2030 soll es in Angriff genommen werden. Die Stadt München gibt aber schon jetzt die Möglich-
keit, sich nicht nur zu informieren sondern ihre Vorstellungen einzubringen.
217 Bürgerinnen und Bürger hatten sich zur Besichtigungsfahrt in das für städtebauliche
Entwicklungsmaßnahmen (SEM) vorgesehene Gebiet im Münchner Nordosten ange-
meldet. Auch die spontan Entschlossenen fanden noch Platz in den vier Bussen. Rund 200 beteiligten sich an der Podiumsdiskussion in der Anni-Braun-Schule in Johannes-
kirchen.
Auf der letzten großen unbebauten Fläche Münchens im äußersten Nordosten (rund 600 Hektar) wird ein Wohngebiet für 10.000 bis 20.000 Menschen entstehen. Der Standort ist noch offen, er wird zwischen dem Bahnkörper der S8 zum Flughafen und den Gemar-
kungen Aschheim und Unterföhring liegen und auch die Rennbahnen (Trab, Galopp) um-
fassen. Ziel sei, so die Stadtbaurätin Prof. Dr. Elisabeth Merk, eine Balance zwischen neuen Wohngebieten ud Natur- sowie Landschaftsschutz mit Erhalt der großräumigen Niedermoorlandschaft zu finden und eine Grünverbindung zu den Nachbargemeinden zu schaffen.
Dafür sind Gutachten in Auftrag gegeben worden für Verkehr und Erschließung, Sied-
lungsentwicklung, Landschaftsentwicklung und Immissionen. Merk: „Es ist Aufgabe der Gutachter, Grenzen und Chancen aufzuzeigen.“
Zwei wichtige Erkenntnisse aus der zweiständigen Diskussion, die allerdings nicht neu und den Menschen, die dort wohnen, sattsam bekannt sind: Die verkehrliche Er-
schlie
ßung ist schlecht, die Straßen eng. Und wenn es für die S-Bahn kein Tunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen gegraben wird, geht gar nichts. Stadtbaurätin Elisabeth Merk zu: "Einen Plan B fände ich ganzschlecht." Wie bestellt, schloss sich bei der Besichtigungs-
fahrt die Daglfinger Bahnschranke, um zwei S-Bahnen und einen Güterzug passieren zu lassen.
Auf einer Moderatorin Ursula Ammermann machte den Teilnehmer Mut und gab ihnen Hoffnung: „Wir stehen noch vor der Erschaffung der Welt. Wir hoffen, dass heute und morgen Licht wird.“
Wie der Bund Naturschutz planen würde
Das war eine sehr optimistische Einschätzung, denn es wurde deutlich, dass Interessen-
gruppen ihr Bild von der neuen Welt im Münchner Nordosten schon gemalt haben. Dazu zählt der Bund Naturschutz, dessen Vorstellungen Rudi Nützel während der Rundfahrt plakativ seine Vorstellungen prieß (siehe unten). Der Rat des sichtlich genervten Ulrich Illing vom Baureferat für die Zuhörer: „Das dürfen Sie nicht ernst nehmen.“
Peter Scheifele fordert von CSU "mehr Ehrlichkeit"
In Plakataffaire gibt Robert Brannekämpfer dem SPD-Sprecher recht
(9. Juli 2014) – Tagesordnungspunkt 2.4.1: Budgetantrag Bürgerinitiative Lebenswertes Daglfing, Bürgerfest am 2906.12 im Gelände der Trabrennbahn Daglfing, beantragte Summe 796,15 Euro.
„Die Differenzen bezogen sich lediglich auf die Höhe des Zuschusses“, berichtete Ulrich Tetzner (CSU) aus der Sitzung des von ihm geführten Unterausschusses Bud-
get, Vereine, Satzung. Das war falsch.
Richtig ist, dass Bernd Olma (SPD) min-
destens eine Kürzung um die Kosten für die Plakatierung forderte. Der Grund: Die CSU habe von der Werbung profitiert. Denn die Bürgerinitiative hatte ihre Ein-
ladungsplakate auf die noch vom Kom-
munalwahlkampf stehenden CSU-Stän-
dern geklebt. Dass auf den Plakaten das CSU-Logo verwendet wurde, hält SPD-
Fraktionssprecher Peter Scheifele für logisch. „Dreieckständer sind Parteien vorbehalten. So kann es nicht verwun-
dern, dass dass das CSU-Logo auf dem Plakat auftaucht. Nur so es es legitim.“ Er hätte sich „mehr Ehrlichkeit“ gewünscht: Das Eingeständnis der CSU, „der Ideen-
geber dieses Festes“ zu sein, und nicht in der Junisitzung zu behaupten, man wisse von den Teilnehmern und Antragsstellern nichts. Andreas Nagel (DaCG) mahnte „ein bisschen Vorbildcharakter als staatstragende Partei“ an.
Robert Brannekämper (CSU) zeigte ein gewisses Maß von Reue: „Man muss ja sagen, dass das nicht optimal lief, da hat Herr Scheifele Recht.“ Auch Xaver Finkenzeller, Spre-
cher der CSU-Fraktion, räumte ein: „Das mag jetzt nicht hundertprozentig sauber sein. Aber es war eine freundschaftliche Zusammenarbeit.“ Zur Reue reichte es bei ihm nicht: „Denen jetzt einen Strick draus zu drehen, finde ich eine Frechheit.“ SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele erklärte, Finkenzeller hätte wohl nicht richtig zu-
gehört, denn er habe "mit seiner Unehrlichkeit den Vereinen und Initiativen, die gut daran tun, parteipolitisch neutral zu sein, einen Bärendienst erwiesen."
Das Plenum folgte dem Vorschlag des Unterausschusses, den Zuschuss auf 700 Euro zu reduzieren. Zustimmung fand auch die im UA einstimmig beschlossene Forderung der SPD, dass künftig Veranstaltungen, bei denen eine oder mehrere politische Parteien be-
worben werden, nicht mehr bezuschusst werden. Brannekämper: „BA-Mittel dürfen nur den Vereinen zugute kommen und sonst niemand.“
Bebauungsplan Brodersen-/Barlowstraße gebilligt
Zustimmung des BA 13 zum umstrittenen Projekt ohne Diskussion
(9. Juli 2014) - Ohne Diskussion hat der Bezirksausschuss 13 bei seiner Sitzung vom 8. Juli die Billigung des heftig umstrittenen Bebauungsplans für das Gebiet nördlich der Brodersenstraße zwischen Barlowstraße und Bahnlinie durch den Stadtrat zur Kenntnis genommen. Er schafft Baurecht für ca. 140 - 150 Wohneinheiten in bis zu fünfgeschos-
sigen Gebäuderiegeln, die durch Schallschutzwände gegen den Bahnlärm abgeschirmt werden, und eine öffentliche Grünanlage auf einem Areal, das bis jetzt gewerblich genutzt wurde.
Um den Wünschen der Nachbarn entgegen zu kommen, wurde der ursprüngliche Entwurf noch geändert: Der vorgesehene „Hochpunkt“ am Bahnhof Englschalking mit 20,5 m Höhe wurde auf 16,5 m, das heißt auf fünf Geschosse, reduziert und fügt sich damit in die umgebende Bebauung ein.
Das hatte auch im Januar ein SPD-Antrag im Bezirksausschuss gefordert, der allerdings dort keine Mehrheit gefunden hatte.
Kita ist fertig, die Kinder kommen
Am 15. Juli geht es los, aber es fehlt noch an Mitarbeitern
(1. Juli 2014) - Das Haus für Kinder in der Denninger Str./Friedrich-Eckart-Straße, das 3,9 Millionen Euro gekostet hat, ist längst fertig. Wegen eines Wasserschadens verzö-
gerte sich die Eröffnung. Am 15. Juli ziehen die Kinder ein. Es gibt zwei Krippen- und Kindergartengruppen sowie eine Hortgruppe. Es sind noch Plätze frei. Allerdings ist das Personal noch nicht komplett.
Informationen: KITA Servicestelle U3, T 233-96771, kita-eltern@muenchen.de
Unterstand an der Stuntzschule wird gebaut
Allerdings müssen dafür Tischtennisplatte und Bänke weichen
(1. Juli 2014) – Was lange währt...Nach zwei Ortsterminen mit Vertretern des Baurefe-
rats/Gartenbau, Rektor und SchülerInnen der Mittelschule an der Stuntzstraße und des BA 13 wird der geforderte Unterstand in der Anlage gegenüber der Schule endlich ge-
baut. Dazu teilt das Baureferat/Gartenbau mit, dass der Unterstand mit geschlossenem Wetterschutz nach Westen für den Aufenthalt der Schüler/Innen während der Freistunden gebaut wird, wenn der BA 13 zustimmt.
Allerdings ist das Referat der Auffassung, dass „der Bereich der Tischtennisplatte eher weniger genutzt wird“ und diese nebst den Bänken entfernt werden soll. Denn dort befin-
de sich der einzige geeignete Standort für den Unterstand.
Der BA-Unterausschuss Bildung, Kultur, Sport, Soziales empfahl dem Plenum Zu-
stimmung, vorbehaltlich des Einverständnisses von Schülern, Lehrern und Rektor. Es soll geklärt werden, ob die Tischtennisplatte noch benötigt wird.
Siehe auch...Ein Unterstand für die Mittelschüler.